Rede zum Haushalt 2024 der Gemeinde Schaafheim

Anlässlich der Verabschiedung des Haushalts 2024 der Gemeinde Schaafheim haben die verschiedenen Fraktionen ihre Haushaltsreden präsentiert. Im Folgenden finden Sie die Haushaltsrede der FWG Schaafheim zum Nachlesen.

Lebenswertes Schaafheim: Eine Gemeinde für alle Generationen

Rede zum Haushaltsplan 2024 von Patrick Kelley, Vorsitzender der FWG-Fraktion

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Herr Vorsitzender,
werte Kolleginnen und Kollegen der Gemeindevertretung und der Verwaltung,
sehr geehrte Gäste und Vertreter der Presse,

wir haben bereits einiges zu den Inhalten des Haushaltsplans gehört und wie ernüchternd die Zahlenwelt aussieht. Deshalb möchte ich den Blick auf Themen lenken, die zwischen den Zahlen stehen und uns als FWG am Herzen liegen.

Die erfreulichen Geburtenzahlen zeigen, dass unsere Gemeinde auch in den kommenden Jahren mit Leben und Kinderlachen erfüllt sein wird. Dieses wollen wir mit dem Antrag zum Haushalt “Ergänzung des Baby-Begrüßungsschreiben mit einem Teilnahmegutschein für junge Eltern: Erste Hilfe am Kind” unterstützen. Doch dazu später mehr. Wir glauben, dass Investitionen in unsere Kinder die besten Investitionen für die Zukunft sind und die Kinderbetreuung ein zentrales Thema ist.

Der Kauf des Grundstücks mit bestehendem Gebäude der katholischen Kindertagesstätte in Mosbach sowie den geplanten Renovierungsarbeiten und die Erweiterung um zwei weitere Gruppenräume stellen erfreuliche Schritte dar, die dazu beitragen werden, die Warteliste für Kinderbetreuungsplätze zu verkürzen. Darüber hinaus wird die Umsetzung des lang gehegten Wunsches nach einem Waldkindergarten eine wichtige Maßnahme sein, die wahrscheinlich bereits im kommenden Jahr zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen führen wird. Mit der Errichtung des Waldkindergartens in Schaafheim werden die, im letzten Jahr, geplanten Baukosten deutlich überschritten, aber damit leisten wir einen bedeutenden Beitrag zum Wohlbefinden der Kinder in unserer Gemeinde. Denn statt einem einfachen Bauwagen wird ein Gebäude in Holzständerbauweise, inklusive Sanitären Anlagen und einer Küche, errichtet, das keine Wünsche offenlässt.

Doch es reicht nicht aus, die Kindergärten nur zu bauen oder zu erweitern. Die Betreuung der Kinder muss auch gewährleistet sein. Hier setzen wir auf das Netzwerk aus Gemeinde, freien Trägern und Kindertagespflegepersonen, um die Attraktivität der Arbeit als Erzieherin oder Erzieher in unserer Gemeinde zu steigern und die Vergabe der Betreuungsplätze transparent zu gestalten.

An dieser Stelle möchte ich unsere Anerkennung und Dank den freien Trägern und den Kindertagespflegepersonen in unserer Gemeinde aussprechen, da die Kinderbetreuungslandschaft durch ihr Engagement so bunt und vielfältig ist.

Ebenso wichtig, wie die Betreuung, ist die Sorge um die Bildung unserer Kinder. Daher sehen wir uns verpflichtet darauf zu achten, dass die geplante Erhöhung der Schulumlage des Landkreises auch unseren Schulen, nämlich der Lindenfeldschule und der Eichwaldschule, zugutekommt und endlich mit der Sanierung und dem Neubau begonnen werden kann.

Die Auswirkungen der überstandenen Corona-Pandemie auf diese Generation an Kindern und Jugendlichen sind jedoch besorgniserregend. Die monatelange Isolation zeigt zweifellos erhebliche Folgen, sei es im schulischen Fortschritt oder – das ist noch viel schlimmer – in den Kontakten, der sozialen Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung. Diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen und die Folgen der Pandemie gemeinsam bewältigen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
aus diesem Grund sind alle Vereine der Gemeinde von unschätzbarem Wert und bedürfen mehr finanzieller Hilfen. Sie fördern den sozialen Zusammenhalt und ermöglichen es, gemeinsam aktiv zu sein, sei es im Sport, in der Kultur, im Umweltschutz oder im sozialen Engagement. Vereine stärken das Gemeinschaftsgefühl, fördern den Austausch von Wissen und Erfahrungen und bieten Raum für persönliche Entfaltung und Weiterentwicklung. Dabei bildet das Ehrenamt das Rückgrat dieser Vereinsarbeit, da freiwillige Helferinnen und Helfer ihre Zeit und Energie einbringen, um die Vereinsziele zu verwirklichen.

Deshalb denke ich, dass es von großer Bedeutung ist, das Ehrenamt vermehrt zu unterstützen und zu würdigen, indem Anreize geschaffen werden, die das Engagement und die Motivation der Ehrenamtlichen stärken. Denn nur durch die Förderung des Ehrenamts können Vereine langfristig ihre wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen und einen positiven Beitrag für das Wohl unserer Gemeinde leisten.

Die Gemeindeentwicklung ist ein weiterer Faktor, der zum Wohle der Gemeinschaft beiträgt. Neben der Erschließung von neuem Wohnraum für Familien, wie zum Beispiel die Baugebiete „Am Mischborn“, „Lenkeweg“ und „Am Bürgel“ oder der geplanten Seniorenwohnanlage, ist der Einzelhandel von wesentlicher Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die Diskussion zum Entwurf der EU-Führerscheinrichtlinie, die zur erheblichen Mobilitätseinschränkung für Senioren führt. Da der Einzelhandel einen entscheidenden Beitrag für das Leben in unserer Gemeinde leistet, bitten wir darum, den Dialog mit unseren Einzelhändlern und Gewerbetreibenden, auch in Bezug auf zukünftige Entwicklungsmaßnahmen, fortzusetzen.

Hier möchte ich unseren Prüfauftrag, von FWG und CDU, für eine bedarfsgerechte Einkaufsmöglichkeit in Schlierbach in Erinnerung rufen.

In Zusammenhang mit den Plänen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum und Gewerbe entsteht zwangsläufig die Frage nach der Energie- und Wärmeversorgung. Die kontinuierlich steigenden Energiekosten sowie der gesetzliche Auftrag der kommunalen Wärmeplanung sollte uns dazu bewegen, ein ganzheitliches Konzept für unsere Gemeinde zu entwickeln und umzusetzen, das den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt sowie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.

Wenn wir über Nützlichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger sprechen, gelangen wir direkt zu den freiwilligen Leistungen der Gemeinde, wie beispielsweise dem Freibad, den Ferienspielen & Jugendtage und den Angeboten für Senioren. Wir sind erfreut darüber, dass der Haushalt trotz der erheblich gestiegenen Kosten und der Inflation dies finanziell ermöglicht. Als FWG setzen wir uns weiterhin dafür ein, diese Leistungen zu verbessern und, wenn wirtschaftlich machbar, sogar auszuweiten.

Von entscheidender Bedeutung sehen wir die digitale Transformation, denn sie bringt einen weiteren wesentlichen Vorteil mit sich, insbesondere für die Gemeindeverwaltung. Sie ermöglicht eine effiziente, transparente und benutzerfreundliche Neugestaltung von Verwaltungsabläufen. Dazu gehört auch die Schaffung einer zeitgemäßen Internetpräsenz für die Gemeinde, um aktuelle Informationen und Serviceleistungen leicht zugänglich zu machen und die Bürgerbeteiligung zu fördern.

Die angesprochenen Themen führen unmittelbar zum Konzept der Nachhaltigkeit, das voraussichtlich im kommenden Jahrzehnt von zentraler Bedeutung sein wird. Dieses Konzept umfasst eine bewusste und verantwortungsvolle Lebensweise, bei der wir gleichermaßen ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Daher ist es uns ein Anliegen, dass wir alle die Nachhaltigkeit stärker in unsere Überlegungen und Entscheidungen einfließen lassen.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, liegen uns, der FWG, die genannten Themen, die sich größtenteils im Haushalt widerspiegeln, besonders am Herzen. Neben den Herausforderungen der Unterbringung von Geflüchteten und den zusätzlichen finanziellen Belastungen durch die Kreisverwaltung in den bevorstehenden Jahren gibt es zahlreiche weitere Bereiche von großer Bedeutung, die in den kommenden Monaten und Jahren diskutiert und angegangen werden müssen. Unter Berücksichtigung der finanziellen Leistbarkeit stimmen wir mehrheitlich dem vorgelegten Haushaltsplan für 2024 zu. Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam daran arbeiten können, die bestmöglichen Entscheidungen für unsere Gemeinde zu treffen und den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Zum Abschluss bedanke ich mich im Namen der FWG für eine konstruktive Zusammenarbeit bei Ihnen, Herr Bürgermeister, den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, den Mitgliedern der Gemeindevertretung und Ortsbeiräten, den Einwohnern Schaafheims für Verbesserungshinweise sowie dem Team der Schaafheimer Zeitung für die zuverlässige Berichterstattung.

Einen besonderen Dank möchte ich noch meiner Fraktion sagen. Für das Vertrauen diese Haushaltsrede halten zu dürfen und vor allem für unseren freundschaftlichen und vertrauensvollen Umgang untereinander.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Patrick Kelley
Fraktionsvorsitzender der FWG